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Geschichte des Friedhofes

>> Dieser Geschichtsüberblick stammt aus der Semesterarbeit 2018/2019 zur Pfarrei Crostwitz, Teilbereich Friedhof von Peter Behrendt und Aline Siebenhüner. <<

Der Ursprung von der Gründung der Pfarrei

Es wird davon ausgegangen, dass mit Gründung der Pfarrei auch ein entsprechender Beerdigungsplatz in der Nähe angelegt wurde. Schriftliche Quellen gibt es dazu nicht, jedoch sind die gefundenen Granitsteine im Fundament der alten Schule in das 12. Jahrhundert datiert. Aufgrund der christlichen Symbole wird vermutet, dass es sich um Grabsteine handeln könnte.

Erste Ausschmückung und Erste Friedhofserweiterungen

Die älteste schriftliche Quelle bezieht sich auf das zentrale Friedhofskreuz aus Eisen welches 1684 errichtet wurde. Als ältestes Gestaltungselement des Friedhofes steht es heute gegenüber dem Eingang der alten Sakristei und wird bei Andachten im Jahresverlauf (Osterzeit, Grabsegnung) genutzt.

1769 begann der Neubau einer größeren Kirche. Bis auf den Kirchturm wurde die alte Kirche abgerissen. Auf dem Friedhof gingen in diesem Zusammenhang Begräbnisflächen verloren die eine Erweiterungen des Friedhofes zur Folge hatten: 1769 (durch den Kirchenbau) und 1772 (Bau der Schule). Zeitnah wurde eine Mauer um den Friedhof gebaut. Die Kreuzwegstationen entlang der Friedhofsmauer wurden 1768 errichtet und 1788 erneuert. In den nächsten Jahren folgten etliche Reparaturen und Erneuerungen von Teilen der Friedhofsmauer und Pflanzungen verschiedener Bäume auf und am Gelände. Die Friedhofsmauer stützt das Gelände, da der Höhenunterschied zum Umland besonders im Südosten bis Südwesten zum Teil bis zu 5 Meter beträgt.

Umfassende Friedhofserweiterung und Strukturierung

Die nächste große Erweiterung des Friedhofs erfolgte zum einen aufgrund des starken Bevölkerungswachstums der Pfarrgemeinde Crostwitz zwischen 1777 und 1834 (und weiter bis ins 19 Jahrhundert). Die Anzahl der Begräbnisse stieg stark an und erforderte mehr Platz auf dem Friedhof. Zum anderen wurde 1850 das Bestattungswesen in Sachsen gesetzlich geregelt. Bestattungen durften frühestens 72 Stunden nach dem Tod erfolgen, die Gräber waren in Reihen und nötigen Tiefen anzulegen und mussten 20 Jahre ruhen. Außerdem mussten am Begräbnisplatz Totenhallen für die Aufbahrung der Verstorbenen angelegt werden.
Das Leichenhaus wurde bereits um 1850 Nordwestlich an die Kirche angebaut. Erst nach 1880 kam es jedoch zu einer Friedhofserweiterung. Die Schließung des bestehenden Friedhofes drohte bereits. Statt einer Verlegung an eine Stelle außerhalb des Ortes, wurde durch Abriss des baufälligen Pfarrgutes Begräbnisfläche geschaffen. Das neue Pfarrgut wurde etwas weiter östlich neu gebaut und 1880 fertig gestellt. Im Zusammenhang dieser Erweiterung wurde die erste und bis jetzt einzige umfassende Friedhofsordnung erstellt und der Friedhof in die bis heute bestehenden Grabfelder gegliedert. Etwa seit dieser Zeit wird das Feld südlich der Pfarrkirche als Bruderschaftsfriedhof bezeichnet.

Strukturierung und Gestaltung

1932 wurden die Kreuzwegstationen restauriert und mit Steingusstafeln versehen. Vorher bestand der Kreuzweg aus Metalltafeln auf den Granitsäulen. Etwas früher wurde zwischen Friedhof und Pfarrhof eine Mariengrotte errichtet. 1939 erfolgte der Neubau der Totenhalle außerhalb der Friedhofsmauer in etwa auf dem heutigen Platz.

Im Jahr 1944 wurde der Friedhof erstmalig kartografisch erfasst. Zusätzlich wurden Grabreihen und grabnummern erfasset. Leider ist es nicht feststellbar, ob es sich dabei um die Planung einer Gestaltung oder den damaligen Bestand handelt. Ein weiterer Plan stammt aus dem Jahr 1972, dieser wird noch heute verwendet.

Die heutige Friedhofskapelle wurde 1997 gebaut. 2002 erfolgte eine umfassende Sanierung der Friedhofsmauer. Insbesondere im Südlichen und westlichen Bereich da es dort im Vorfeld zu einem Einsturz kam. 2003 wurde die alte Schule (zuletzt als Mietshaus genutzt) abgerissen und der freigewordene Bereich in Parkplatz und Grünfläche gegliedert und die Friedhofsmauer ergänzt.

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